Business Intelligence ist von zentraler Bedeutung in einer modernen Datenlandschaft, die immer komplexer wird. Daraus folgt, dass die Auswahl der richtigen BI-Tools für Ihr Unternehmen den entscheidenden Unterschied macht, um aus Ihren Daten aussagekräftige Erkenntnisse zu gewinnen und bessere Geschäftsentscheidungen zu treffen. Wie ist diese Auswahl zu treffen?

Der Vergleich von Branchenführern kann ein guter Ausgangspunkt sein. Daher haben wir vier der bekanntesten BI-Tools auf dem Markt (SAP Analytics Cloud, Tableau, Power BI und Qlik Sense) in einem Praxischeck verglichen, um Sie bei der Auswahl Ihrer Software zu unterstützen.

Nachfolgend finden Sie unsere Testergebnisse in fünf Blöcken bewertet:

  1. Die Tools im direkten Vergleich – Allgemeine Kriterien, Integrationsfähigkeit und Reporting Anforderungen
  2. Einzelbetrachtung der Stärken und Schwächen je Tool
  3. Fazit durch die entero-Experten

Berücksichtigen Sie bei der endgültigen Entscheidung für einen Anbieter Ihre Datenanalyseanforderungen, die Unternehmensgröße und die vorhandene Infrastruktur. Wenn Sie Fragen haben oder Unterstützung bei Ihrer Entscheidung benötigen, wenden Sie sich gerne an unseren Experten für Business Analytics, Herrn Hajo Werner.

Power BI

Die Tools im direkten Vergleich - Allgemeine Kriterien, Integrationsfähigkeit und Reporting Anforderungen

Allgemeine Kriterien, Modelle und Kosten

Fokus auf Standardfunktionalitäten – Welche Datenquellen können genutzt werden? Welche Visualisierungs- und Analyseoptionen bietet das Frontend?

Integrationsfähigkeit mit SAP BW und Salesforce

Intensivtests mit einem SAP Business Warehouse und Salesforce jeweils als Datenquelle. Wie gut können auf Backend-Funktionalitäten im BI-Frontends zurückgegriffen und genutzt werden?

Abgleich mit den Reporting-Anforderungen aus einer externen Experten-Befragung

Unterstützung bei der Bewältigung der größten Reporting-Herausforderungen durch das BI-Frontend-Tool. Was waren noch einmal die Herausforderungen? Details in der kostenlosen Kurzstudie: Kriterien bei der Auswahl von BI-Frontend Lösungen

Einzelbetrachtung der Stärken und Schwächen je Tool

  • Sehr gute Anbindung an SAP Backend-Systeme (SAP BW, ERP)
  • Sehr hoher Self-Service Anteil (Story-Funktion ohne Coding)
  • Planungsfunktionalitäten direkt im Reportingtool integriert (zusätzl. Lizenz)
  • Gute Kollaboration in der Erstellung und im Betrieb möglich (durch Cloud-Produkt)
  • Möglichkeit erstellte Datenmodelle in Drittprogramme zu exportieren (Bsp. Excel)
  • Volle Integration in die SAP-SupportstrukturenEinrichten einer SAP BW Live Connection erfordert ausgiebiges BasiswissenMigration von bestehenden on-premise Reporting in die SAC fast nicht möglichTiefergehende Detailanalysen nicht im FokusAdvanced Frontend-Funktionen teilweise sehr versteckt
  • Einrichten einer SAP BW Live Connection erfordert ausgiebiges Basiswissen
  • Migration von bestehenden on-premise Reporting in die SAC fast nicht möglich
  • Tiefergehende Detailanalysen nicht im Fokus
  • Advanced Frontend-Funktionen teilweise sehr versteckt
  • Gute Anbindung an viele verschiedene Datenquellen
  • Aufbereitung von wiederverwendbaren Data-Pipelines mittels Prep Builder
  • Hohe Anzahl an Analysewerkzeugen + umfangreiche individuelle Berechnungen
  • Leichte Datenbereinigung / Korrektur im Frontend bei z.B. Erstellung von Geo-Maps
  • Guided Analytics / Storytelling kann in Präsentationen durch die Verkettung von Diagrammen oder Dashboard-Elementen leicht implementiert werden
  • Nutzung von Advanced SAP BW-Funktionen (Bsp. Berechtigungskonzept) ohne HANA-Views nicht umsetzbar
  • Keine Möglichkeit Planungsaufgaben über das Frontend zu realisieren (auch kein zusätzliches Add-on vorhanden)
  • Bereits bestehendes Reporting kann nur aus Tableau-Produkten migriert werden
  • Hohe Usability durch „Microsoft-Logik“ (ähnlicher Aufbau wie Office-Produkte)
  • Viele Visualisierungsoptionen (kostenlos über Microsoft Marketplace erweiterbar, erstellt von der PowerBI-Community)
  • Migrationsmöglichkeiten von Microsoft Excel PowerQuery- / PowerPivot-Logiken
  • Vollständige Report-Funktionalität auch in der App-Version für mobile Endgeräte
  • Mittels SAP Direct-Connection kann nur eine Datenquelle genutzt werden
  • MDX-Schnittstelle kann nicht alle BW-Funktionalitäten bereitstellen
  • Security / Datenschutz-Aspekte lassen sich nicht zentral steuern oder kontrollieren
  • Tiefergehende Daten-Analysewerkzeuge nicht im Fokus
  • Sehr gute Anbindung an SAP Backend-Systeme (SAP BW, ERP) durch eigenen SAP Connector (allerdings nicht in Standard-Lizenz enthalten)
  • Gute Erweiterbarkeit erstellter Dashboards durch individuelle Coding-Elemente
  • Gute Kollaboration in der Erstellung und im Betrieb möglich (durch Cloud-Produkt)
  • Große Community / Supportunterstützung für z.B. Coding-Ansätze
  • Fast ausschließlicher Fokus auf Datenextrakte (Direct Connections nicht möglich)
  • SAP Connector kann kein BW-Berechtigungskonzept bereitstellen
  • Advanced Frontend-Funktionen nur durch Coding umsetzbar

Fazit durch die entero Experten

Die SAP Analytics Cloud überzeugt durch ihre sehr gute Integration in die SAP Produktwelt. Sollen vor allem Datenmodelle aus SAP Backend-Systemen (Bsp. BW), mit vielen Besonderheiten (Hierarchien, Strukturen, Berechtigungskonzept usw.), verwenden werden, so führt an der SAC kein Weg dran vorbei.

Tableau hat einen starken Fokus auf Datenanalyse, was z.B. die Trennung von Worksheets (ein Diagramm) und Dashboards ermöglicht. Weitere Stärken sind im Bereich Guided Analytics / Storytelling zu finden, denn durch festgelegte Verkettung einzelner Worksheets kann ein effizientes Management-Reporting erreicht werden.

Microsoft PowerBI kann dank seiner hohen Usability und vielen Visualisierungs-optionen sehr schnell Fachbereiche von Self-Service-BI überzeugen. Durch die implementierte „Microsoft-Logik“ finden sich neue Benutzer schnell zurecht. Beim Einsatz als Enterprise-Reportinglösung sollte zuvor geprüft werden, auf welche Datenquellen zugegriffen wird.

Qlik Sense wirbt mit einem eigenen umfangreichen SAP-Connector. Dieser muss zwar extra lizensiert werden, jedoch liefert er im Vergleich zu Non-SAP Konkurrenzprodukten die meisten Backend-Informationen. Ein weiterer Vorteil ist, dass trotz Cloud-Produkt Einfluss auf die Datenspeicherung (Ort der Speicherung) genommen werden kann.

Wenn Sie Fragen haben oder Unterstützung bei Ihrer Entscheidung benötigen, wenden Sie sich gerne an unseren Experten für Business Analytics, Herrn Hajo Werner.